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Pressemeldung

Wirksam gegen flüssiges Chlor und Chlorbutter – Druckreduzierventil mit Chlorfilter „CondiChlor 10K“

11.05.2016 - 

Chlorgas ist ein Gefahrstoff. Deshalb arbeiten Chlorgasdosiergeräte nach DIN 19606:2010 unter Vollvakuum. Es gelten sehr strenge Sicherheitsanforderungen für Chlorgasanlagen, sowohl bei der Installation, bei der Raumausstattung, beim Betrieb als auch bei Service und Wartung. Mögliche Gefährdungen bestehen aber nicht nur für Mensch und Umwelt, sondern auch für die Anlage selbst. Deshalb stellt die Dosierung von Chlorgas hohe Anforderungen an Technik und Material. Der beste Schutz vor Gefährdungen kann durch deren Vermeidung oder Minimierung erreicht werden.

 

Neben Verunreinigungen im gelieferten Chlorgas, die eigentlich nach den Qualitätsanforderungen in DIN EN 937 ausgeschlossen sein sollten, hat sich flüssiges Chlor als häufigste Störquelle erwiesen.

Das Leitungssystem vom Chlorbehälter bis zum Vakuumregler steht unter dem Überdruck aus dem Chlorbehälter. Dieser Druck ist außerdem von der Temperatur abhängig (siehe Grafik).

 

Zustandsänderungen vom Chlor erfolgen durch Änderungen der Temperatur oder des Drucks. Durch Abkühlen (siehe Pfeil 1) wird gasförmiges Chlor wieder flüssig und durch Druckreduzierung (siehe Pfeil 2) wird flüssiges Chlor wieder gasförmig. Bei 20 °C herrscht im System ein Überdruck von ca. 5,7 bar, wobei sich gasförmiges Chlor verflüssigt. Solche Situationen treten beispielsweise auf, wenn die Temperatur im Tag-Nacht-Rhythmus stark schwankt. Das Chlorfass oder die Chlorflasche haben eine größere Masse, die in der Nacht langsamer abkühlt als die Leitungen oder Geräte. Dann ist die Leitung kälter und füllt sich mit flüssigem Chlor.

 

Zur Vermeidung der Kondensation im Temperaturbereich bis runter zu 0 °C muss der Druck auf ≤ 2,5 bar reduziert werden. Genau das geschieht im „CondiChlor“.

Wie kann außerdem flüssiges Chlor in das Dosiersystem gelangen?

  • Bis zu 100 ml flüssiges Chlor können beim Wechsel des Chlorbehälters aus dem Ventil für die gasförmige Entnahme kommen, weil das gebogene Rohr im Fass nach dem Transport mit flüssigem Chlor gefüllt sein kann.
  • Flüssiges Chlor kann auch durch Kondensation, welche durch Temperatur- und Druckunterschiede während des Betriebs unvermeidbar sind, entstehen.
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    Wenn dann noch durch Undichtheiten oder zeitweise offene Anschlüsse feuchte Luft eindringen kann, dann wird das stark hygroskopische Chlorgas zu Salzsäure umgesetzt. Die aggressive Salzsäure führt zur Korrosion in den Leitungen und Armaturen und greift sogar Kunststoffteile an, die ansonsten gegen trockenes Chlor beständig sind. Die Korrosionsprodukte führen zu Verschmutzungen und letztlich zu Ablagerungen von Chlorbutter. Chlorbutter besteht aus Reaktionsprodukten von kondensiertem bzw. hydratisiertem Chlor, Luftfeuchtigkeit, Salzsäure und partikulären Verunreinigungen aus der Korrosion von Stahl und Messing wie Eisen-III-chlorid, Zink-, Nickel-, Kupferchloriden und deren Hydroxiden und Oxiden. Dieses pastöse Gemisch wirkt stark ätzend und korrosiv und führt letztlich zu Störungen und Schäden an den Geräten. Deshalb kommt es darauf an, sowohl die Bildung als auch das Eindringen von flüssigem Chlor zu vermeiden. Der „CondiChlor“ erfüllt folgende Aufgaben:

  • Reduzieren des Chlordrucks, um Kondensat-Bildung in den nachfolgenden Rohrleitungen und Geräten zu verhindern
  • Abscheiden von Schmutzpartikeln aus gasförmigem Chlor durch Keramikfilter
  • Abscheiden, Sammeln und (optional) Verdampfen von kleinen Mengen kondensierten Chlors
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    Der „CondiChlor“ kann 150 ml flüssiges Chlor auffangen und verhindert somit dessen Eindringen in die Anlage und infolge eine mögliche Bildung von schädlicher Chlorbutter. Der Tröpfchenabscheider sammelt das flüssige Chlor, bevor es in den nachfolgenden Geräten Schaden anrichten kann. Optional steht eine Heizmanschette zur Verfügung, die dafür sorgt, dass flüssiges Chlor sofort wieder verdampft. Somit verhindert der „CondiChlor“ Störungen, Sicherheitsrisiken durch Leckagen und teure Reparaturen.

     

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